Zwischen Klassenzugehörigkeit, Reichtum und sozialer Ungerechtigkeit

18. April 2021
© Daniela del Pomar

Unterscheidet Euch! - Ein Gesellschaftsspiel von Turbo Pascal und des Theaters an der Parkaue.

Bevor das kulturelle Leben eingeschränkt und es ruhig wurde in den Kulturhäusern der Welt, wurde im Theater an der Parkaue diese Inszenierung aufgeführt.

Diese Produktion handelt von UNS, genau, von mir, von Dir, von UNS, von ALLEN. Genauer gesagt; von unseren gesellschaftlichen Unterscheidungen.

Die Aufführung ist auf Partizipation ausgelegt. Ohne uns als Zuschauer*innen würde sie nicht funktionieren.

Im Bühnenbild gibt es unterschiedliche Höhen, Ebenen und Tribünen. Alles ist so konzipiert, dass wir uns als Zuschauer*innen bereits schon am Anfang unbewusst in verschiedenen Gruppen aufgeteilen und im Gesellschaftsspiel unterschiedliche Start-Voraussetzungen haben. Zum Beispiel werden wir am Anfang des Stückes durch das zufällige Ziehen von Losen in verschiedene gesellschaftliche Kategorien aufgeteilt. Wer lebt im Penthouse? Wer hat viel Geld? Wer lebt in einer Wohnung? Wer geht auf das Gymnasium?Diese Unterschiede werden beispielhaft durch das aktive Einbinden des Publikums durchgespielt.

Im Rahmen des Spiels werden die Zuschauenden ständig neu gemischt und in immer neue Situationen geworfen. Viele Fragen gilt es zu beantworten und es gibt viele Entscheidungsmöglichkeiten und Spielrunden, um die Zuschauenden immer weiter in unterschiedliche Gruppen aufzuspalten. 

Durch die biografischen Erzählungen der Schauspieler*innen werden Privilegien und Selbstverständlichkeiten erzählt und verdeutlicht. Die eine lebte zufrieden und hatte eine glückliche Familie, der andere hatte es nicht so leicht im Leben.

Die Botschaft hinter dem Stück ist sehr offensichtlich und steht bereits im Namen der Produktion "Unterscheidet Euch - ein Gesellschaftsspiel".
Auf spielerische Weise werden gesellschaftliche Probleme mit der Klassenzugehörigkeit thematisiert.
Dieses Stück möchte darauf aufmerksam machen und uns zeigen, dass wir ständig eingeteilt werden, ob durch das Schulsystem, gesellschaftliche Teilhabe oder Ausschluss.

Das Stück hinterfragt unsere gesellschaftliche Ordnung und das, was für selbstverständlich halten; wie wir es annehmen, tagtäglich erleben und fortführen. Dadurch werden bereits Kinder spielerisch an das Thema herangeführt.

Anschauen und MITMACHEN lohnt sich!

Florian | Redaktion Hingucker*innen

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