Im Kinderzimmer sind wir alle Popstars, gefiltert fühlen wir uns wohl und fast jedes Kind improvisiert den Floss dance. Über Games und TikTok entstehen Tanzstile und verbreiten sich viral weltweit. Wie sehr wird unsere eigene Körpersprache damit von außen beeinflusst? Drei Tänzer und eine Musikerin machen sich die Bewegungen der anderen zu eigen und zeigen, wie aus vorgegebenen Moves ihr eigener Tanzstil entsteht. Eine mitreißende Inspiration für alle im Saal – egal zu welchem Geschlecht du dich zuordnest!
Auch zuhause könnt ihr mittanzen! Die digitale Version dieser Inszenierung holt euch vom Sofa in die Interaktion und die Bewegung. Eine Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache wird mit angeboten.
Takao Baba ist einer der führenden Hip-Hop-Choreographen Deutschlands. Er verbindet die Tanzformen des Hip Hop mit den Ausdrucksformen des zeitgenössischen Tanzes. Seine Bühnenstücke sind geprägt von hoher körperlicher Intensität und visueller Vielfältigkeit. 2003 gründete er zur Förderung urbaner Tanzformen die Plattform Dance Unity, die zusammen mit dem tanzhaus nrw urbane Tanzveranstaltungen wie Funkin’ Stylez und Juste Debout in Deutschland organisiert.
Am 19. April gibt es statt des Nachgespräches um 19:30 Uhr einen Workshop mit den Blick´s Mal Kids.
Mehr zum Stück findet ihr hier.
VOTUM
zur analogen Version
BOYS DON´T DANCE
von Bassam Ghazi
„Boys don`t Dance“ und schon will ich schnell widersprechen und sagen: na klar tanzen Jungs. Der Titel dieses eindrucksvollen Tanzstücks provoziert und verführt ein wenig in die Irre. Doch direkt zu Beginn überzeichnen sich die drei Tänzer selber als Boys. Die sogenannte Coolness pubertierender Jungs wird beleuchtet und dekonstruiert. Mit viel Humor und Augenzwinkern eröffnet uns das diverse Ensemble vielschichtige Perspektiven auf Körperbilder und Rollenzuschreibungen.
In dieser urbanen Tanz- und Hip-Hop-Session erleben wir einen klugen Mix aus viralen und urbanen streetstyle Moves, die zu einer abwechslungsreichen Tanzproduktion sich vereinen. Variationsreiche Bewegungen und Moves werden voneinander abgenommen, kopiert und immer wieder neu kombiniert und variiert. Vor allen Dingen überzeugt mich das Stück durch seine Anschlussfähigkeit. Es motiviert zum Nachahmen und Mitmachen, teilweise fühlt es sich an wie ein Tutorial. Die Battle-Philosophie des Hip-Hop wird positiv ausgelegt und gemeinsam gefeiert. Anstatt runter zu dissen, wird hier ermutigt, sich zu bewegen, sich zu zeigen, vor die Kamera zu gehen und den eigenen Move zu finden.
Die Crew von E-Motion / Takao Baba setzt sich zusammen aus drei Tänzern, einer Musikerin & Tänzerin und einer Gebärdendolmetscherin. Gemeinsam erschaffen sie eine Atmosphäre die nahbar und einladend ist. Einfache und klare Bewegungschoreos, die aus den Lebenswelten ihres jungen Publikums entnommen sind, werden virtuos weiterentwickelt. In einem abwechslungsreichen Mix aus urbanem Tanz, Livemusik und Clipästhetik werden Bewegungssprachen und der Einfluss viraler Bewegungsmuster untersucht. Sowohl in musikalischen als auch tänzerischen Loops werden immer wieder unterschiedliche Töne und Rhythmen aufgefächert.
Mit einer gekonnt eingebauten Hip-Hop- und Battlesession mündet die Tanzproduktion in ein temporeiches Empowerment für junge Menschen. Beweg dich, tanze --- mach den MOVE.
Konzept: Takao Baba Choreographie,
Tanz: Takao Baba, Felix Küpper, Solomon Quaynoo
Musik, Tanz: Jenny Thiele
Outside Eye: Mijke Harmsen
Kostüme: Charlotte Grewer
Lichtdesign: Horst Mühlberger
Technik: Eckehard Merholz
Kamera und Schnitt: Nikolaus Burhenne
Produktionsleitung: Susanne Berthold
Englische Untertitel: Anna Galt (SPRACH>SPIEL)
Englisch Dolmetschung: Lane Peterson
Deutsche Gebärdensprache Dolmetschung: Katharina Rerich, Antje Kabus und Team
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf. In Koproduktion mit dem Asphalt Festival Düsseldorf, unterstützt durch das tanzhaus nrw Düsseldorf.